Die Geschichte des Bingos

Bingo ist ein Glücksspiel. das auf ähnlichen Prinzipien wie Lotto beruht. Die Spieler erwerben einen Tippschein, auf dem nummerierte Kästchen gedruckt sind. Ein Ansager, der beim Bingospiel Conférencier genannt wird, zieht die Nummern. Welcher der Spieler als erster auf seinem Schein ein bestimmtes Muster, zum Beispiel eine waagerechte oder senkrechte Reihe, eine Diagonale oder die Mitte und die vier Ecken des Tippscheins markieren kann, hat gewonnen.

Wo liegen die Ursprünge des Bingos?

Die meisten Menschen glauben, dass die Geschichte des Bingospiels noch relativ kurz ist und erst in den USA am Ende der zwanziger Jahre begann. In Wirklichkeit ist Bingospielen noch viel älter und geht auf Lotterien zurück, die in Italien im 16. Jahrhundert gespielt wurden. In Genua wurden beispielsweise die amtierenden Ratsmitglieder durch so ein Lotteriesystem gewählt. Von Italien aus verbreitete sich das Spiel weiter. In Frankreich kam das Ausrufen der gezogenen Nummern und die Verwendung von Steinchen oder anderen Objekten zum Markieren der gezogenen Karten dazu.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts gelangte das Bingospiel nach Deutschland und von dort aus nach England. Im Zuge der Besiedlung Nordamerikas verbreitete es sich in der Neuen Welt. Ein interessanter Fakt ist, dass Bingo in Deutschland zunächst gar kein Glücksspiel war. Es wurde vielmehr dazu benutzt, um Schulanfängern zu helfen, Lesen und Rechnen schneller zu erlernen. Neben den Nummern waren auf den Kästchen einfache Wörter, mathematische Aufgaben oder Figuren gedruckt. Wurde eine Nummer gezogen, musste der Schüler im Besitz dieser Nummer das Wort buchstabieren oder die Aufgabe lösen.

Das moderne Bingospiel

Das volkstümliche Glücksspiel war in den USA weit verbreitet, da die Einsätze niedriger als beim Lotto waren. Der Spielzeugfabrikant Edwin Lowe beobachte 1929 auf einem Jahrmarkt in Georgia eine Gruppe Latinos, die "Beano" spielten. Die ausgerufenen Nummern wurden dabei mit getrockneten Bohnen markiert. Lowe war so fasziniert von dem Spiel, dass ihn die Idee nicht mehr los lies. Daheim in New York stellte er das Spiel seinen Freunden vor, die davon begeistert waren.

Im Eifer des Gefechts versprach sich einer der Spieler und rief laut "Bingo!" anstelle von Beano. Lowe gefiel das Wort, da es sehr einprägsam war und das moderne Bingospiel war geboren. In Wirklichkeit ist diese Geschichte wahrscheinlich nicht mehr als eine Anekdote, da das Bingospiel und das Wort bereits im 18. Jahrhundert in England weit verbreitet waren. Lowe und ein anderer Amerikaner namens Hugh J. Ward machten das Glücksspiel lediglich einer breiten Öffentlichkeit bekannt, schrieben die Regeln auf und vereinheitlichten sie.